Mein Homberg
Du Dörfchen am Bergeshange,
mein Homberg, lieblich erbaut.
Mit meinem Blick fass ich lange
dein Bild, so lieblich vertraut.
Im Kranze grüner Bäume
liegst du, mein Heimatort.
Draus klingen Vogellieder
so fröhlich immerfort.
Voran im Moorbachtale
die Nachtigall süß und schön.
Es lauschen ihrem Schalle
die Stillen in Tal und Höh´n.
Es grüßt von Berges Höhen
herab der grüne Wald.
Er ist in Lust und Wehen
mein liebster Aufenthalt.
Weit wehen seine Düfte
so würzig und so lind.
Es segelt in die Lüfte
der Falke kühn im Wind.
In seinem kühlen Schatten
lieg ich in süßer Ruh.
Von seinen grünen Matten
winkt Friede mir und Ruh.
In langsam bedächt`gem Gange
die braunen Kühe im Joch,
zieh´n unbeirrt am Strange
die schweren Wagen hoch.
Treu sorgend Seit´ an Seite
der Landsmann schreitet mit.
Gibt ihnen das Geleite
So sicher Schritt für Schritt.
Nach Tages Last und Sorgen
der Nachbarn zwei und drei,
plaudern von heut und morgen
und Tages Allerlei.
Des Abendglöckchens Klingen
ruft allen freundlich zu,
zu End‘ ihr Werk zu bringen,
sich legen bald zur Ruh‘.
Still träumen von alten Zeiten
Ziehbrunnen kühl und klar,
die Labung vielen bereiten
wohl mehr als hundert Jahr.
Gießt dann der Mond so helle
herab den silbernen Strahl
über die Häuser und Ställe,
ist Friede überall.
Auch am Waldrand die Jägerhütten
erglänzen im Vollmond still.
Die Jäger auch finden Frieden
nach Trubel und Hast soviel.
Gott segne Deine Felder
mein Dörfchen, Du mein Glück,
die Wiesen und die Wälder
mit treuem Vaterblick.
Verfasst von dem Homberger Volksschullehrer Wilhelm Hiensch, Mai 1953