Spritzenhaus


Das ehemalige Feuerspritzenhaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als eingeschossiger Quaderbau mit offenem Glockenturm erbaut – vermutlich nach einem katastrophalen Großbrand im Ort, der 1859 den Ortskern von Homberg vollständig zerstörte. Hier wurde die Feuerspritze aufbewahrt.
Das Holztor aus den 1920er Jahren ist 2018 restauriert worden.

Das Gebäude wurde als Kulturdenkmal in die Liste der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz aufgenommen.

Kurz vor 11 Uhr morgens sieht man Wolfgang Gräßer durch’s Dorf eilen. Mit einem großen Schlüssel schließt er das eisenbeschlagene Tor des Spritzenhauses in der Homberger Dorfmitte auf. Schon bald erkling das allmorgendliche Glockengeläut, das bis in die nahegelegenen Wälder der Umgebung zu hören ist.


Jeden Morgen und jeden Abend, im Sommer um 18 Uhr, im Winter um 17 Uhr, läutet Wolfgang Gräßer die gusseiserne Dorfglocke, an deren Seil er bis zu 110 mal zieht, ehe nach etwa 3-4 Minuten das gewohnte Geläut verstummt.

Früher arbeiteten viele Dorfbewohner den ganzen Tag auf den umliegenden Äckern und Feldern. Weil viele keine Uhr besaßen, wurde zur Mittags- und Abendzeit geläutet. So wussten die Bauern, wann Essens- oder Feierabendzeit war.

Homberger Glockengeläut

Damals ging es im Spritzenhaus geschäftiger zu. Wo heute noch das Glockengeläut aus vergangenen Zeiten Bestand hat, stand einst eine Viehwaage. Vor jedem Schlachten im Ort wurde hier vom Metzger das Schlachtvieh gewogen. Dabei war es die Pflicht des Dorfschützes, beim Wiegen dabei zu sein, wofür ihm eine Vergütung erstattet wurde.

Jedes Jahr am Samstag vor dem ersten Advent wird der Homberger Weihnachtsbaum vor dem Spritzenhaus aufgestellt und schmückt unser schönes Dorf bis zum 6. Januar.

Homberger Glockengeläut

2007 wurde die Tür vom Spritzenhaus erneuert. Die Schreinerei Kai Fritz war mit dem Neubau beauftragt.